3 Frauen – 3 Fragen: Elke
1. Warum brauchst du FRIEDA?
Als ich 1984/85 mit meinem zweiten Kind zu Hause war, vermisste ich es sehr, dass es außer im privaten Raum keine Räume gab (außer beim DFD zum Häkeln), um sich mit anderen Frauen zu treffen, wie zum Beispiel in Frauenzentren, die es in Westberlin gab. Auch gab es keine Möglichkeiten, sich einen Kinderbetreuungsdienst abseits staatlicher Strukturen zu organisieren. Eine Kinderladeninitiative, die zwei winzige Ladenräume im Prenzlauer Berg hatte, war nach ein paar Tagen ihres Bestehens von den Behörden geschlossen worden.
2. Was verbindet dich mit FRIEDA?
Anfang Januar 1990 entdeckte ich an einer Laterne einen kleinen Zettel für das erste öffentliche Treffen der FRIEDAs. Über Bettina Rathenow, die bei den Frauen für den Frieden aktiv war, erfuhr ich, dass sich ein kleiner Kreis von Frauen bei einer Veranstaltung des Neuen Forums in der Galiläa-Kirche gefunden hat und seit einiger Zeit trifft. In der Schule in der Pettenkofer Straße waren am 10. Januar 1990 ca. 80 Frauen und 3 Männer gekommen, was natürlich sofort eine heftige Diskussion auslöste, ob die Männer bleiben dürfen. Zum nächsten Treffen (ohne Männer) in den Räumen der Nationalen Front in der Gabelsberger Straße (jetzt Silvio-Meier-Straße) wollte ich eigentlich nur gehen, um mich mit einer Frau zu unterhalten, deren Ansichten ich teilweise sehr ärgerlich fand. Diese Frau traf ich nie wieder, aber mit den FRIEDAs und mir wurde es dann doch eine längere Geschichte.
3. Gab es ein besonderes Erlebnis mit, bei, im FRIEDA?
An einem der montäglichen Treffen in der Simon-Dach-Straße fragte mich Ramona Jakobs, ob ich sie bei der Vereinsgründung des Mädchentreffs PHANTALISA unterstützen kann. Wenige Tage später saßen wir zur Gründungsversammlung in ziemlich düsteren Räumen am Forckenbeckplatz. Ein kreatives Mädchenzentrum konnte ich mir in dem Moment nicht wirklich vorstellen. Diese Situation kam mir vor einigen Wochen wieder in den Sinn, als ich erfuhr, dass FRIEDA den Zuschlag für das Mädchenzentrum Alia bekam. Dass so viele Projekte durch Frauen, die bei FRIEDA aktiv waren, entstanden sind, wie auch das erste Ostberliner Frauenhaus, hat mich immer wieder beflügelt, wenn es schwierige Zeiten zu durchstehen gab. Mir sind immer noch die Frauen, die an vielen Nachmittagen und Abenden, wo ich in Sachen BVV unterwegs war, den Kinder-Betreuungsdienst-Anfang gemacht haben, in guter Erinnerung.